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Eine magische Verbindung – Die Gründung der Band ASP

Es gibt Entscheidungen, die ein ganzes Leben verändern. Und es gibt Entscheidungen die sich als richtig erweisen. Man sucht sie und man findet sie so selten wie eine Träne im Meer. Doch manchmal stimmt eben einfach die Chemie.

 

Die Entscheidung kam sicherlich nicht über Nacht, und obwohl die beiden Gründer Asp und Matze heute einen sommerlichen Sonnenuntergang unter Kastanienbäumen in einer von Hessens schöneren Apfelweinkneipen als Gründungsmoment betrachten, waren es doch rückblickend eher viele Abende und eine ganze Menge Gespräche, die schließlich die Geburt von ASP einläuteten.

Die beiden kannten sich von gemeinsamen Auftritten ihrer jeweiligen früheren Bands. Außerdem hatte man so manchen Abend mit- und nebeneinander verbracht, sei es nun bei Partys des sich überschneidenden Freundeskreises oder in der legendären Musik-Kneipe „zum 11er“, unter der nicht minder legendären Diskothek und Konzerthalle „Batschkapp“.

Man könnte die "Batschkapp" fast als zweites Zuhause der beiden bezeichnen. Ein Ort, an dem so viele Abende mit Feiern, Tanzen und (meist unglücklich) Verlieben verbracht wurden. Unzählige Male wurde zusammen geträumt und gescherzt: Wenn man es dort einmal auf die Bühne bringt, dann hat man es geschafft! Was sie nicht wussten: Sie waren auf dem besten Wege dorthin. Was sie auch nicht wussten:

Dann hat man es noch gar nicht geschafft.

Es wurden erst Erfahrungen und später – nach Auflösung der beiden Vorgängerbands – vermehrt auch Zukunftspläne und Träume ausgetauscht. So merkte man schleichend, aber unaufhaltsam, dass man einiges gemein hatte. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass, trotz aller Probleme und Enttäuschungen, ein Leben, in dem man nicht Musikschaffender war, für beide absolut nicht in Frage kommen würde. Die Angst vor der Leere – ein starkes Motiv.

Viel mehr noch: Schnell wurde klar, dass man sich mit den jeweiligen Talenten perfekt ergänzen würde. Auf der einen Seite Asp mit dem Füllhorn an Ideen und spannenden Konzepten, die vorher nie richtig aufblühen konnten, da sie im Proberaum zerredet wurden. Auf der anderen Seite Matze als studierter Musiker, der sich mit den bisher zu verwirklichenden Themen schnell unterfordert gefühlt hatte. Damit wirkten die beiden jeweils aufeinander wie der lang herbei gesehnte Regen in der Wüste und boten sich gegenseitig den Nährboden für eine optimale Entfaltung.

Doch groß waren die Pläne – klein die Budgets.

Not macht erfinderisch, wie man so schön sagt, und es wurde ein paradox klingendes Arbeitsmotto gefunden: „So perfekt es geht, mit so wenig Kompromissen wie möglich!“

Also wurde möglichst viel mit den eigenen Händen und auch in so mancher Nachtschicht zusammen mit Freunden –„The Family“ – erarbeitet, wobei sich keiner der beiden für irgendeine Aufgabe zu schade war. Möglicherweise begründet sich in dieser Haltung so manches Anecken und so manch kleine Rebellion. Hierfür sind ASP auch nach zehn Jahren noch bekannt; eine Tatsache, welche die Band auch immer wieder als „unbequem im Business“ gelten lässt.

Zurück zur Bandgründung.

Das Kind brauchte natürlich einen Namen und es ist heute längst kein Geheimnis mehr, dass man sich für den Spitz- und Rufnamen Asps entschied.

Es lag nahe, da er der Protagonist in einer von ihm selbst kreierten Welt sein würde und man damit seinem Erfindungsgeist, was die Schöpfungen um den Schwarzen Schmetterling und den Dunklen Turm angeht, Rechnung trug. Matze wollte lieber im Hintergrund agieren, und gemeinsam schuf man so die Plattform für einen der merkwürdigsten und phantastischsten Bühnen-Charaktere der deutschen Rockmusik.

Er entwarf das bekannte ASP-Logo, welches heute jede CD schmückt, auf einem schlichten karierten College-Block. Damals war es für ihn völlig natürlich, dieses in drei miteinander verbundenen Majuskeln anzulegen, aufgrund der graphischen Ausgewogenheit.
ASP

Ein weit verbreiteter Irrtum ist bis heute, man würde den Namen der Band A.S.P. (A-Äs-Pe) aussprechen. Dies liegt sicherlich darin begründet, dass Asp sich damals komplett in Großbuchstaben schrieb (gab es doch die Unterscheidung zwischen ihm als Person und der vierköpfigen Band nicht ständig zu beachten).

Man spricht den Namen wie das Wort „Ast“, nur mit „p“.

Und man schreibt den Namen wie man ihn spricht: ASP.

Nicht etwa so:

APS