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Weltunter

Man sagt, das dritte Album einer Band sei wegweisend. Entweder sie verschwindet danach in der Versenkung oder sie setzt zum Himmelsflug an. Mit "Weltunter" erschaffen ASP ein Werk, über das man einmal sagen wird, dass es nicht nur musikalisch, sondern auch optisch neue Maßstäbe in der schwarzen Szene gesetzt hat.

 

»Wie macht er das nur? Hinter diesen schlichten Zeilen wird ein ganzer Schauerroman aufgeblättert. Blutlust, Erotik, Wahnsinn, Treue und Verrat, in Momentaufnahmen erzählt von, nun, demjenigen, dem wir zu der Frage „Was ist geschehn?“ wohl am allerwenigsten vertrauen können.«
Claudia Neitzel in Horror Vacui - Das Buch
über den Song Lykanthropie auf dem Album Weltunter

Es war schon im Dezember 2001 als Asp und der Artworker Ingo "Monozelle" Römling zum ersten Mal aufeinander trafen. Pit Hammann hatte Asp auf Ingo aufmerksam gemacht, da er wusste, dass dieser als Szenarist immer auf der Suche nach talentierten Comic-Zeichnern war (und ist). So kam der Stein ins Rollen und beschert uns bis heute eine wahre Lawine des künstlerischen Outputs. An die frühen Tage dieser kreativen Symbiose erinnert sich Ingo:

»Und so kam es, dass Asp und ich uns in einem netten Frankfurter Café trafen, über Comics redeten, eine Menge Gemeinsamkeiten feststellten und ziemlich großen Spaß hatten.
In der Tat war mir dieser hochgewachsene, schlaksige Mensch mit der ulkigen Frisur, der ovalen, kleinen Brille und dem schelmischen Lächeln gleich vom ersten Moment an sympathisch. Wir teilten nahezu uneingeschränkt dieselbe Leidenschaft für Comics, waren beide gewissermaßen mit "Asterix" herangewachsen und kamen beim allgemeinen Reden über die Comic- und Musikwelt vom Hundertsten ins Tausendste. Es blieb natürlich nicht bei diesem einen Treffen. Ohne uns groß zu kennen, tauschten wir bereits Ideen für Geschichten aus, unter anderem bereits allererste Fragmente einer Vampirgeschichte aus seiner Feder, die später den Titel "Die Schattenbraut" haben sollte. Da ich auch schon Cover für befreundete Bands und Labels wie Sony und EMI gemacht hatte, fragte Asp mich im Zuge dieser Gespräche irgendwann, ob ich nicht Lust hätte, sein drittes Album zu gestalten. Ich sagte zu.
Erst später kapierte ich, dass ASP die Gruppe hinter dem Song "Sing Child" war, zu dem ich im KUZ zu Mainz immer begeistert abtanzte. Bis dahin hatte ich keine Ahnung, von wem der Song eigentlich war.«

Und so setzten sich Asp und Ingo zusammen und erarbeiteten das legendäre Artwork zu den Weltunter-CDs:

Skizzen:

Entwürfe:

Single "Weltunter (Komm zu mir)" 21.02.2003:

Album "Weltunter – Der Schwarze Schmetterling – Teil III" 18.08.2003:

Single "Stille der Nacht (Ein Weihnachtsmärchen)" 31.08.2003

Noch viele weitere Artworks sollten folgen und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Monozelle über Nacht ein gefragter Mann in der Szene wurde und gar nicht mehr alle Anfragen bewältigen konnte, die auf ihn einprasselten.

Aus dem gemeinsamen Vampir-Comic ist aber leider trotzdem nichts geworden.

Fast nichts.

»Außerdem grenzt es an ein Wunder, dass zu der Zeit, als zur Bühnenshow noch ein schauriges Requisit gehörte – ein etwa mädchengroßer, ausgestopfter Müllsack, aus dem ein beim ersten Hinsehn täuschend echtes Bein aus Plastik ragte – und der in Taxikofferräumen und Hängern transportiert wurde und mitunter abends bis zum Auftritt in einer dunklen Ecke hinter der Bühne herumlag – dass also der Dichter, oder ein anderer, der gerade das Pech hatte, das Ding durch die Gegend zu tragen, niemals hopsgenommen wurde.«
Claudia Neitzel in Horror Vacui - Das Buch
über den Song Lykanthropie auf dem Album Weltunter