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Mehr als ein Plattenvertrag

Jede Band, jeder Musiker kennt es: Selbstbewusst und euphorisch schickt man seine liebevoll selbst produzierten Demo-CDs an die namhaften Plattenfirmen im Land, in der Hoffnung, wenigstens eine würde jubilierend zurückrufen: "Geld, Ruhm und Ehre wird euer sein!" Die Enttäuschung darüber, dass dann aber lediglich eine bürokratisch-förmliche Standardabsage ins Haus flattert (wenn überhaupt), hat schon so manchen genialen Künstler veranlasst, seine musikalische Laufbahn zu beenden. Bei ASP war es – wie so oft – wieder mal ganz anders.

 

In einer schlaflosen Nacht im Winter Anfang 2000 surfte ein Mann namens Alexander Storm, Chef eines renommierten Szene-Labels, durch die dunkelsten Tiefen des World Wide Web. Ob es nun blanker Zufall war oder unumgängliche Vorsehung kann heute nicht mehr geklärt werden: Fakt ist aber, dass er auf die noch junge Homepage einer ebenfalls recht jungen Band ASP stieß und sich die Hörproben anhörte, die ihn sogleich in seinen Bann ziehen sollten.

Sichtlich überrascht waren Asp und Matze, als sie in ihrer Mailbox jene Mail fanden, in der ein Plattenlabel namens "Trisol Music" Interesse an ASP bekundet. Schon damals immer sehr skeptisch, (böse Zungen bezeichnen den Perfektionismus der beiden noch heute als paranoid), informierten sie sich erst einmal, wer oder was das denn überhaupt sein soll.

Matze dazu heute:

»Wenn es ein herausragendes Label in der schwarzen Szene gibt, dann dieses! Nicht auszudenken, wie sich die gesamte Subkultur in all den Jahren entwickelt hätte, hätte Trisol nicht mit viel Gespür für das Besondere all diese Perlen sorgfältig herausgepickt und mit aller Kraft gefördert.«

Und die Liste der Bands spricht tatsächlich für sich. Um nur einige wenige zu nennen: Die Form, London After Midnight, Sopor Aeternus, Project Pitchfork, Janus, Samsas Traum, L'ame Immortelle, Cinema Strange, Garden of Delight...

Und ASP?

Man vereinbarte einen Termin für ein erstes Treffen. Im Eiscafé! Zunächst natürlich zum Kennenlernen und Beschnuppern, aber man merkte schnell, dass man konkreter werden konnte. Und dann endlich der Vorschlag des Labels: ein Vertrag! Ihr müsst nur hier unterschreiben. Gesagt, getan. Schon ein paar Tage später trafen sich Asp und Matze, um feierlich ihre Unterschrift zu setzen.

Unter ihren allerersten Plattenvertrag.